Kaninchen-Krankheiten mit Schutzimpfungen vorbeugen

Zu den häufigen infektiösen Erkrankungen von Kaninchen gehören die Myxomatose, die RHD sowie der Kaninchenschnupfen. Die Erreger dieser Krankheiten werden vielmals über Wildkaninchen und Feldhasen verbreitet und stellen somit auch eine Gefahr  für Hauskaninchen dar. Bislang gilt die Impfung gegen diese Infektionen als einzige prophylaktische Maßnahme, die Ihr Kaninchen wirksam schützen kann.

Das RHD-Virus (Chinaseuche, hämorrhagische Krankheit)

Das RHD Virus (Calcivirus) befällt ausschließlich Haus-, Wildkaninchen und Hasen. Menschen und andere Tiere (auch Nager) sind immun. Die meisten Erkrankungen gibt es in den Sommermonaten, in denen sich die Seuche schnell ausbreitet. Sie endet bei ungeimpften Tieren in den allermeisten Fällen tödlich. Das Virus kann unter günstigen Bedingungen sehr lange infektiös bleiben, d.h. bei einer Umgebungstemperatur von 4°C ist es ca. 7 Monate lebensfähig, bei 25°C ist es über einen Zeitraum von ca. 3 Monaten ansteckend. Übertragungswege der RHDDie RHD-Erkrankung verläft beim Kaninchen meist tödlich, © Bild: sxc.hu
  • von erkrankten Tieren zu gesunden Tieren
  • Insekten (Stechmücke und Kaninchenfloh)
  • Tröpfcheninfektion über die Luft
  • Einstreu und Futter
  • Personen (Kontakt mit den Händen)
  • Kaninchen-Ausstellungen
Anzeichen der RHD
  • schnelle oder erschwerte Atmung, Atemnotkrämpfen
  • Fressunlust, Apathie
  • blutiger Durchfall
  • manchmal treten auch keine Anzeichen auf

Nur durch regelmäßige Impfungen können Sie Ihr Tier schützen!

Impfungen gegen RHD bieten eine große Sicherheit vor dem Ausbruch dieser gefährlichen Seuche. Auch Wohnungskaninchen sollten geimpft werden. In der Regel muss die Schutzimpfung einmal jährlich wiederholt werden. Gern beraten wir Sie zur Impfung Ihres Lieblinges!

Schutzimpfungen gegen Myxomatose beugen dieser gefährlichen Krankheit vor. © Bild: sxc.hu Myxomatose (Kaninchenpest)

Myxomatose ist in Deutschland weit verbreitet und wird durch das Myxomatose-Virus hervorgerufen. Außer der prophylaktischen Impfung gibt es gegen die Myxomatose keine Behandlungsmöglichkeit. Der Erreger tritt jahreszeitunabhängig auf, sodass regelmäßige Impfungen notwendig sind. Wir informieren Sie darüber gern in unserer Sprechstunde ausführlich.   Übertragungswege der Myxomatose
  • Tröpfcheninfektion von erkrankten Tieren zu gesunden Tieren
  • Insekten (Stechmücke und Kaninchenfloh)
Anzeichen der Myxomatose
  • Schwellungen und Entzündungen im Bereich der Augenlider, des Mundes, der Ohren, der Lippen und des Genitalbereiches
  • evtl. Pusteln ("milder" Verlauf)
  • nach 10 bis 14 Tagen Eintritt des Tod

Kaninchenschnupfen

Schützen Sie Ihr Kaninchen wirksam vor Kaninchenschnupfen! © Bild:sxc.huKaninchenschnupfen wird vorwiegend bei Hauskaninchen wie auch in Zuchtbeständen durch Pasteurellen- und Bordetellen-Bakterien hervorgerufen. Besonders in Zuchten ist die regelmäßige Impfung auch der Jungtiere zu empfehlen, da die Tiere auch Erregungsträger sein können, ohne daran zu erkranken (latente Infektion). Kaninchen in Heimtierhaltung sollten regelmäßig aller 6 Monate geimpft werden.       Ursachen des Kaninchenschnupfens
  • Schlechte Haltungsbedingungen wie Zugluft, Staubbelastung, mangelnde Hygiene
  • Stress
Anzeichen des Kaninchenschnupfens
  • Entzündung der Nase und Bindehäute, Niesen und Nasenausfluss
  • Fieber und gestörtes Allgemeinbefinden, Fressunlust
  • Entzündung der Lunge und Bronchien
  • Mittelohrentzündung oder Innenohrentzündung
  • Schiefhalten des Kopfes