Zecken – So schützen Sie Ihren Liebling

Hund im Wald © Bild: sxc.huMit den steigenden frühlingshaften Temperaturen nimmt auch die Zeckengefahr für Mensch und Tier wieder zu. Die Zeckensaison beginnt. Die kleinen Parasiten werden an vielen Stellen in Deutschland wieder aktiv. Besonders Auwald- und Schafzecke sowie der Gemeine Holzbock können Ihrem Vierbeiner gefährlich werden! Die Tierarztpraxis Naumann stellt Ihnen daher rechtzeitig Informationen zu Vorsichtsmaßnahmen gegen Zeckenbisse sowie Krankheitsanzeichen Ihres Tieres vor. Sollten Sie bei Ihrem Tier eine Zecke feststellen und diese nicht selbst entfernen können, kommen Sie bitte mit ihrem Liebling in unsere Tierarztpraxis. Wir können die Zecke nicht nur fachgerecht entfernen, sondern auch die Biss-Stelle versorgen und bei Verdacht auf eine Infektion entsprechend behandeln.

Wo und wann besteht Zecken-Gefahr?

Besonders in Laub- und Mischwäldern, an Waldrändern, im hohen Gras und Gebüsch aber auch in Hausgärten und Parks besteht die Gefahr eines Zeckenbisses. Im Frühling und Herbst liegt das Infektionsrisiko am höchsten, da zu diesen Jahreszeiten die Zecken am aktivsten sind. Je nach Region trägt jede dritte Zecke den Borreliose-Erreger (bakterielle Infektion) in sich! Über die aktuelle Zeckenaktivität in Ihrer Region können Sie sich auf Internetseiten wie www.zeckenwetter.de genau informieren. Mit dem zunehmenden Klimawandel ist künftig auch in milden Wintern mit Zecken zu rechnen, da die Larven dann größtenteils nicht mehr erfrieren.

Welche Krankheiten werden übertragen?

Babesiose ("Hunde-Malaria") Die Babiose-Erreger werden zumeist von der sich nun auch in Deutschland ausbreitenden Auwaldzecke übertragen. Diese Zeckenart erkennen Sie gut an Ihrem hellen Rückenschild mit dunklen Flecken. Kommt es nach dem Biss zu einer Infektion mit dem Erreger, zerstört dieser rote Blutkörperchen und löst damit eine Anämie aus. Akut erkrankte Hunde bekommen ca.10 bis 20 Tage nach dem Biss hohes Fieber und zeigen sich teilnahmslos. Später kann es zu Durchfall, Erbrechen oder gar Nierenversagen kommen. Durch die Ausscheidung der zerstörten Blutkörperchen kann sich der Urin rot verfärben. Auch Herz und Lunge werden durch den verminderten Sauerstofftransport in Mitleidenschaft gezogen. Unbehandelt endet eine solche Infektion meist tödlich. Borreliose Zecke, © Bild: silvmedia.de, flickrBorreliose ist eine bakterielle Infektion, die von Zecken (besonders dem "gemeinen Holzbock") übertragen wird. Das Risiko, dass eine adulte Zecke den Borrelien-Erreger in sich trägt, liegt bei 25%! Aus dem Darm der Zecken gelangt der Erreger über den Einstichkanal in den Wirt. Einige Tage oder Wochen später treten beim Hund eher allgemeine Krankheitssymptome wie Appetitosigkeit, Fieber und Müdigkeit auf. Sollten dann noch Gelenksentzündungen hinzukommen, liegt der Verdacht auf Borreliose nahe. Auch innere Organe wie Herz und Nieren können im weiteren Verlauf der Infektion geschädigt werden. Eine Behandlung der Borreliose mittels Antibiotika ist zwar möglich aber recht langwierig und für den Halter kostenintensiv. Vorbeugend empfehlen wir für Hunde mit erhöhtem Infektionsrisiko eine Impfung gegen Zecken-Borreliose. Gern beraten wir Sie dazu in unserer Sprechstunde! Schauen Sie sich dazu auch unseren Video-Ratgeber "Borreliose beim Hund" an! Anaplasmose Einzellige Blutparasiten, die Anaplasmen, werden ebenfalls vom "gemeinen Holzbock" übertragen und befallen die weißen Blutkörperchen. Die Erkrankung kann sich sogar über Jahre erstrecken. Meist haben die Hunde anfänglich hohes Fieber, fühlen sich matt und appetitlos. Wie auch bei der Borrelien-Infektion kann es zu Gelenkentzündungen und damit zum Lahmen des Tieres kommen. Wird die akute Phase der Erkrankung überstanden, verweilt der Erreger jedoch weiterhin im Körper des Tieres. Wenn das Immunsystem dann durch andere Erkrankungen zusätzlich geschwächt wird, kann es zu einem erneuten Ausbruch der Infektion kommen. Dann können neben den bereits genannten Symptomen auch schwere Blutungen auftreteten. Die Anaplasmose kann durch den erfahrenen Tierarzt mittels eines Bluttests diagnostiziert werden.

Wie kann ich meinen Hund schützen? Zecken lauern vor allem im Wald und im Gras. © Bild: hanspeta, sxc.hu

  • Entfernen Sie entdeckte Zecken schnellstmöglich! Sollten Sie unsicher über das fachgerechte Entfernen der Zecke sein, suchen Sie bitte unsere Praxis auf. Wichtig ist, dass die Zecke vollständig entfernt wird, d.h. samt Kopf.
  • Oftmals werden die Zeckenlarven (Nymphen) im Fell vom Laien übersehen. Unser Praxisteam kann mit Hilfe spezieller Medikamente, die als "Spot-on" oder über ein Halsband verabreicht werden, den Zecken-Nachwuchs gezielt vertreiben bzw. abtöten.
  • Lassen Sie Ihren Hund vorbeugend gegen Zecken-Borrelisose impfen, sollte er einem erhöhten Risiko durch häufige Spaziergänge im Wald oder Urlaub in zeckenreichen Regionen ausgesetzt sein.
  • Wir beraten Sie individuell über den besten vorbeugenden Zeckenschutz für Ihr Haustier und empfehlen Ihnen gern die passenden Produkte.